Montag, 28. November 2011

Medienwiedergabe mit Chrome OS

Der Medienplayer des Chromebook ist am schmeichelsten mit "No frills" zu beschreiben: Vollbild an/aus, Lautstärke - das war es schon an Einstellmöglichkeiten. Aber das folgend halt dem Prinzip von Chrome OS "nur das nötigste offline, alles wichtige online". Und Mediendateien sind halt aus der Sicht nur "Dinger, die von Webseiten manchmal abgespielt werden wollen". Aber wir wollen nicht zu kritisch sein, schliesslich unterstützt der Medienplayer inzwischen bereits die 3 wichtigsten nicht-Apple-oder-Microsoft Formate mp3, ogg und flac nativ. Bei den Videoformaten wird es da schon spezieller: am liebsten das google-einverleibte WebM sollte es sein, wenn man sich schon Video-Dateien zu Gemüte führen will - und als zweite Wahl mp4, wobei hier über Sieg und Niederlage entscheidet, welcher Codec da in welcher Form verbacken wurde. Alles andere kann man sich gleich abschminken. WebM tritt nur selten in der Netz-Natur auf und ist dort zumeist sehr scheu. Abhilfe schaffen da Konvertierungstools, für Windows bietet sich z. B. XMedia Recode an, das eine breite Auswahl an Formaten in WebM konvertiert. Man sollte nur darauf achten, dass die voreingestellte Video-Bitrate sehr gering ist, was zwar einen kompletten Film auf unter 500 MB schrumpfen lässt, der aber auch dann optisch eher an eine Video-CD erinnert. Dabei ist das Chromebook durchaus in der Lage, auch höher aufgelöste Videos (nur natürlich kein Full HD) flüssig und störungsfrei abzuspielen. Natürlich stellt sich für den Chromebook-Fan die Frage "Ist es nicht eigentlich gegen die Chromebook-Philosophie, gespeicherte Dateien auf USB-Sticks und SD-Karten abzuspielen, sollte das nicht alles eh schon online sein?". Klare Antwort: Jein. Natürlich wäre es schöner, wenn man seine komplette Musik- und Filmbibliothek online jederzeit überall anzapfen könnte - und z. T. gibt es ja auch schon angebote, die dieses zumindest teilweise möglich machen. Aber die Netzzugangs-Realität gerade bei einem so mobilen Gerät wie dem Chromebook sieht nunmal so aus, dass in Zeiten kastrierter Mobil-Flatrates und UMTS-Abdeckungslöcher es noch nicht umsetzbar ist, Filme und Musik in hoher Qualität permanent zu streamen. Und zu Hause im wohligen WLAN ist es halt eher unwahrscheinlich, dass man gerade das Chromebook zum Mediencenter erwählt. Daher ein klares Ja zum Medienplayer und der Möglichkeit, per USB oder SD damit ein kleines mobiles Entertainmentgerät zur Hand zu haben (was vor allem natürlich bei Videos jedem Smartphone & Co. haushoch überlegen ist). Natürlich könnten es noch ein paar mehr nativ unterstütze Abspielformate sein und besonders praktisch wäre es, von einem angeschlossenen Laufwerk direkt DVDs abzuspielen zu können - aber was bisher schon vorhanden ist, reicht auf alle Fälle für den Anfang und funktioniert "out of the box". Und von Google kann man eigentlich schon erwarten, dass auch auf diesem Gebiet bei Chrome OS noch was passieren wird.....

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