Freitag, 11. Mai 2012

Mehr Drive mit dem Drive?

Nach Google Plus jetzt also Google Drive. Wiederum eigentlich mehr Evolution als Revolution, ein paar neue Features, ein neues Erscheinungsbild und eine produktspezifische Marketing-Kampagne. Doch was schon in Google Docs "so halb" integriert war, ist nun erwachsen - Google als Datenspeicher. Das funktioniert nicht viel anders als bei anderen Anbietern auch, das UI im Web und auch die Sync-Tools (für Windows und Mac) sind best practice. Dazu kommt das bereits in Docs integrierte gute Freigabe-Tool. Die Killer-App, die das Google Drive von allen anderen Diensten unterscheidet, ist aber die Möglichkeit, die meisten Dateien im Web zu betrachten oder sogar zu bearbeiten. Man muss also nicht erstmal alles herunter- und wieder hochladen, sondern gerade als Viewer von Texten, Tabellen und Präsentationen hebt sich das Google Drive deutlich hervor. Das bedeutet dann z. B. auch, dass man Dokumente anderen zeigen kann - ohne dass sie sie verändern oder herunterladen können - groß!
Allerdings sehen sich Linux- und vor allem ChromeOS-User als Kunden zweiter Klasse - fehlt diesen doch bisher ein praktisches Sync-Tool, um on- und offline-Daten zu synchronisieren. Vor allem beim ChromeOS mit seinen bisher eher beschränkten Möglichkeiten, ein lokales Backup von Online-Dateien zu machen, würde das zu einer deutlichen Arbeitserleichterung (man ist ja nun doch nicht immer online) führen. Google beruhigt: soll kommen. Was beunruhigt: Google denkt das alles in die andere Richtung: "wenn man alles online ablegen kann, wieso dann überhaupt noch ein lokaler Speicher?" Also alles was man z. B. vom USB-Stick auf das Chromebook kopiert, landet sofort in der Cloud. Sicherlich zeitgemäß, aber auch immer praktisch umsetzbar und gewollt? Vielleicht sollte man einfach den Kunden entscheiden lassen: er definiert die Verzeichnisse, die synchronisiert werden sollen (wie es das Sync-Tool ja heute schon macht) und die, mit denen nur lokal gearbeitet werden soll (was ja auch die Arbeitsgeschwindigkeit deutlich erhöht). Je nach Vorlieben ist man dann also komplett in der Cloud, nur so halb, oder nur ein bisschen - aber vor allem produktiv.

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