Dienstag, 21. Februar 2012

Musik kaufen mit dem Chromebook

Nachdem ja schon das Thema "Musik-Flatrate" erfolgreich abgehandelt wurde (wenn natürlich wie üblich als Benutzer eines Web-Only-Betriebssystems die Auswahl an Anbietern sehr eingeschränkt ist) soll es diesmal noch schwieriger werden: kann man mit Chrome OS auch Musik kaufen, runterladen und auf USB-Sticks etc. kopieren? Da die meisten Anbieter (Amazon, iTunes, musicload.de) mit einer proprietären Software arbeiten, fallen die schon mal flach. Andere wie Google Music sind noch nicht in Deutschland verfügbar und derzeit nur mittels VPN-Tricks (die das Chromebook auch noch nicht ausreichend beherrscht) verwendbar. So stellt es sich heraus, dass ein recht unvermuteter Kandidat für den Chromebook-User in Deutschland erste Wahl ist: Saturn.de. In deren Musik-Online-Shop gibt es MP3s ohne Gängelung in guter Qualität und vor allem - einfach zum Downloaden. Das Sortiment kann mit den "Großen" nicht ganz mithalten, deckt aber schon einen weiten Bereich auf und neben dem Mainstream ab. Beim Checkout gibt es allerdings einige Stolperfallen: so wird einem einmal angeboten, die MP3s einzeln herunterzuladen, was zwar mühselig ist, aber funktioniert. Die Variante "Album als Zip-Datei" herunterladen ist zwar komfortabler, nötigt aber den Chrome OS-User dazu, die Zip-Datei dann nochmal ins Netz zu einem Entpack-Service (z. B. wobzip.org oder www.unziponline.net) und dann wieder entpackt zurück auf die SSD zu laden. Abgesehen von dem sehr ineffizienten Gebrauch von Netzressourcen (und der Dauer bei ADSL, wo der Upload einer großen ZIP-Datei ziemlich zähl werden kann) gilt es hier zu beachten, dass kein mir bekannter Unzip-Service im Web Dateien von mehr als 100 MB akzeptiert. Falls also die Datei größer als dieser Grenzwert ist, steckt der Chromebook-User in einer Sackgasse, aus der er ohne Hilfe eines fremden Rechners/Betriebssystems nicht wieder hinauskommt. Bleibt also das Fazit: auch mit dem Chromebook kann man Musik im Internet kaufen, ist aber auf Saturn.de angewiesen und sollte den umständlichen Weg des Einzel-Downloads gehen, um nicht in das "Zip-Dilemma" zu gelangen, was am Ende noch zeitaufwändiger ist und im schlimmsten Fall sogar dazu führt, dass man auf fremde Hilfe beim Entpacken angewiesen ist. Lässt sich nur hoffen, dass mit Google Music auch die Chromebook-Nutzer in Deutschland bald mit einem alltagstauglichen MP3-Shop bedient werden...

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